Beiträge über unsere Jugendreise nach Spanien (Lloret de Mar) zu Ostern 2024 im mdr Thüringen.
RUND 600 TEILNEHMER
Jugendweihe-Fahrt nach Spanien
31. März 2024, 20:31 Uhr
Seit 1993 organisiert der Landesverband Jugendweihe Thüringen jährliche Jugendweihefahrten auch ins Ausland. Eine feste Größe ist dabei das spanische Lloret de Mar. Die Küstenstadt ist als Partystadt berühmt und berüchtigt. Der Wochentripp der Jugendweihlinge kostet knapp 400 Euro. In diesem Jahr aber übertrifft der Zuspruch alles Dagewesene. Am Sonntagabend geht es für 575 Jugendliche und 38 Betreuer auf die 20-stündige Bustour. Dazu wurden zwölf Busse gechartert.
von Antje Kirsten, MDR THÜRINGEN
Die Koffer sind gepackt. Oma, Opa, Verwandte haben sicher noch den einen oder anderen Taschengeld-Euro zugesteckt. Nun kann das erste große Auslandsabenteuer ohne Eltern beginnen. René Donath, Schüler am Heinrich-Hertz-Gymnasium in Erfurt, hat es mit seinem Freund als einziger aus seiner Klasse von der Warteliste in den Bus geschafft. „Es wollten viele mit. Und ich freue mich, dass ich dabei sein kann. Auch weil ich seit drei Jahren Spanisch lerne und in Lloret de Mar ausprobieren kann, ob das klappt. Ich denke, einen Sangria bestellen, würde ich hinbekommen.“
Alkohol? Wenn, dann nur heimlich. Natürlich, sagt Betreuer Philipp Scholz, gibt es gerade bei so vielen Jugendlichen auch viel Party und Spaß, aber auch Regeln. „Das ist wie bei jeder Klassenfahrt.“ Philipp hat in diesem Jahr nicht schlecht gestaunt, als die Anmeldeliste immer länger wurde. Irgendwann war klar: Das werden zu viele. Ein zweites Hotel konnte noch angemietet werden, aber immer noch standen Jugendliche auf der Warteliste. Deshalb wird es im Herbst einen zweiten Spanien-Trip geben. Dafür sind noch Plätze frei.
Philipp Scholz, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Jugendweihe Thüringen, sieht in dem großen Interesse an den Jugendweihefahrten – es gibt auch Touren nach Ungarn und England – eine Folge der Corona-Pandemie: „Es ist alles wieder offen, man kann hinfahren, wohin man will. Und ich glaube, dass die Jugendlichen das auch mitnehmen möchten. Gerade auch in Zeiten, wo wir merken, dass alles teurer wird, nutzen die Eltern jetzt die Chance und ermöglichen ihren Kindern diese Erfahrung.“
So sieht es auch Kati Donath. Sie freut sich für ihren Sohn René: „Wir hatten diese Möglichkeit nicht. Er soll das ruhig machen. So findet er vielleicht neue Freunde, kommt mit neuen Eindrücken zurück und kann sein Spanisch testen. Ich finde das schön.“ Nur eine Bedingung hat sie: „Er soll mich dreimal anrufen: am Anfang, wenn er angekommen ist; zwischendurch: ich lebe noch; und am Ende: bitte hole mich wieder ab.“
Der 14-Jährige hat für Lloret de Mar noch keine genauen Pläne: „Mal an den Strand gehen, mal was kaufen, um spanisch zu sprechen. Und auf die Ausflüge freue ich mich.“ Neben Partyspaß sind die Jugendreisen auch Bildungsreisen. Es geht, sagt Philipp Scholz, darum, andere Kulturen kennenzulernen. Geplant sind unter anderem ein Tages-Trip in einen Freizeitpark und nach Barcelona.
Zunächst aber müssen die 613 Reisenden gut 20 Stunden im Bus verbringen – mit Pausen natürlich. „Wenn die Sonne aufgeht, sind wir in Frankreich. Das wird schön“, freut sich Scholz. Die Busse starten am Sonntagabend unter anderem in Altenburg, Eisenach, Weimar, Jena, Gera, Arnstadt. René Donath steigt in Erfurt zu. Der Koffer ist gepackt: „Mit T-Shirts, Süßigkeiten, da bin ich gut versorgt, und Technik – Handy und Aufladestrippe.“
Insgesamt ist laut Jugendweiheverein der Zuspruch für die Jugendweihe in diesem Jahr sehr groß. In manchen Schulen nähmen komplette Klassen daran teil, heißt es. Bislang sind thüringenweit 7.854 Schüler und Schülerinnen für die diesjährige Jugendweihe angemeldet.