Jugendweihe Erfurt e.V. Marlene Mönnich
Published on
12. October 2024

Rund um mein FSJ und wie diese Entscheidung überhaupt kam

Am besten fange ich damit an, warum ich überhaupt die Idee hatte, ein FSJ zu machen und wieso ich eigentlich auf die Jugendweihe gekommen bin.

2020 – ein ganz besonderes Jahr! Ich freute mich riesig auf meine Jugendweihe – und dann kam alles anders – Corona-Regelungen eben, der Termin meiner Jugendweihe musste sogar verschoben werden. Und trotz allem – es war ein unglaublicher Moment, ein wunderschöner Tag! Knapp 2 Jahre vergingen nach meiner Jugendweihe, und auch diese Zeit war geprägt durch Sonderregelungen wie Ausgangssperre, Kontaktverbot und vor allem konnte man nirgendwo hinfahren. Bis ich 2022 wieder einmal das Reiseangebot der Jugendweihe in den Händen hielt. Eine damalige Freundin kam auf die Idee, lass uns doch mal nach Ungarn fahren. Also fuhren wir in das Jugendweihe-Büro in Erfurt und informierten uns über diese Reise. Ein paar Tage später waren wir angemeldet und kurze Zeit später bekamen wir schon einen Brief mit allen Reisedaten. Ungarn wir kommen! Am 31. Juli starteten wir abends in Erfurt mit unserem Bus, voller Vorfreude und Neugierde, was die Zeit bringt. Ich erzähle jetzt nicht im Detail, was in Ungarn alles passiert ist, nur so viel, es war eine magische, traurige, liebevolle, aufregende und lustige Zeit. Mit neuen Freundschaften, alten Bekannten, neuen Wegbegleitern und anderen, die meinen Weg nicht mehr begleiten, im Großen und Ganzen eine sehr prägende Zeit. Zurück in Deutschland vergingen einige Monate. Ich fing eine Ausbildung an. Heute glaube ich, es war einfach Schicksal, dass diese Ausbildung nichts für mich war. Und nun? Wie weiter? So genau wusste ich das noch nicht. Nur eines war für mich klar: Ich fange nicht wieder etwas an, von dem ich nicht 100%ig überzeugt bin, dass es das Richtige für mich ist. Also informierte ich mich und schaute, was man noch machen kann. Da kam ich auf die Idee, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen, jetzt fehlte nur noch das wo? Ich überlegte viel, was mir Spaß macht, was ich gut kann, wer ich sein möchte, was ich in Zukunft machen möchte. Eine Sache war mir dabei klar, ich liebe die Arbeit mit Kindern/ Jugendlichen, aber ebenso liebe ich es, Sachen zu planen und zu organisieren. Meine Mutter kam auf die Idee, doch mal beim Jugendweiheverein anzufragen. Ich schrieb also erstmal eine E-Mail mit der Anfrage, ob dies überhaupt möglich wäre und fügte schon mal mein Zeugnis und den Lebenslauf bei. Es folgten Telefonate, weitere E-Mails, schließlich wurde ich zu einem persönlichen Gespräch eingeladen, und kurz darauf bekam ich die Bestätigung. Ich konnte mein FSJ bei der Jugendweihe machen!  

Mit einem Praktikum habe ich begonnen, einfach zum Reinschnuppern. Ja – das ist das Richtige! Ab Tag eins fühlte ich mich im Büro sehr wohl, ich wurde ernst genommen, durfte eigenständig Aufgaben lösen. Ich spürte, dass der Verein mir vertraut, und mir echt Verantwortung überträgt. Ich konnte an vielen unterschiedlichen Workshops teilnehmen, hatte guten Kontakt zu den Jugendlichen und konnte so viele verschiedene Eindrücke sammeln. Was keiner vermutet, schon in dieser Zeit wurden viele Vorbereitungen für Jugendweihefeiern im kommenden Jahr getroffen. Ich war stolz ein Teil dieses Teams zu sein und half, wo ich nur konnte.

Halbzeit – Bergfest – eine willkommene Abwechslung – die Spanienreise. Das erste Mal durfte ich als Betreuerin mitfahren.  Die Freude und Aufregung in den Gesichtern unserer Jugendlichen – die kannte ich noch selbst gut genug. Nach vielen Stunden und natürlich einigen Pausen kamen wir in Lloret de Mar an. Die nächsten Tage waren gut strukturiert, wir fuhren nach Tossa de Mar, nach Barcelona, gingen in einen Freizeitpark, konnten aber auch einfach mal abschalten und entspannen. Ein paar Tage später haben wir alle Kids wohlbehalten ihren Eltern wieder übergeben.

Und dann begann die heiße Phase 10 Wochen/Wochenenden Jugendweihefeiern. Ich muss ehrlich sagen, vor dem ersten Feiertag war ich extrem aufgeregt, zum Glück lief alles glatt und ohne nennenswerte Zwischenfälle. Den Einlass begleiten, die Bücher übergeben, Blumen überreichen, die Jugendlichen einweisen und den Ein- und Auszug mitgestalten, ich durfte alles ausprobieren. Mit jeder weiteren Feier wurde ich selbstständiger und sicherer, hatte viel mehr Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten bekommen. Andererseits wusste ich aber auch, dass falls was nicht klappt, habe ich ein Superteam, das hilft. Die letzte Feier am 08.06. war ein perfekter Abschluss für diesen intensiven Zeitraum. Nach dieser Feier ging es gleich mit der Nachbereitung weiter. E-Mails an die Eltern schreiben, die Live-Mitschnitte bereitstellen und die ersten Vorbereitungen für das neue Jugendweihe-Jahr treffen…. 

In zwei Monaten geht mein Freiwilliges Soziales Jahr zu Ende. Schon heute kann ich sagen, dass diese Monate eine sehr prägende, emotionale, lustige, aufregende und lehrreiche Zeit waren. Ich bin dankbar dafür, dass ich eine solche Möglichkeit bekommen habe und kann es jedem, der noch nicht genau weiß, was er später mal machen möchte, nur empfehlen. Durch mein FSJ habe ich viele neue Erfahrungen gesammelt, neue Stärken an mir entdeckt, alte Schwächen bezwungen. Und ich habe tolle Leute kennengelernt. Egal, was die Zukunft bringen wird, ich bleibe auf jeden Fall bei der Jugendweihe im Ehrenamt.

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