„Ein Hoch auf uns“… singt Andreas Bourani und auch zu einigen unseren Feierstunden ertönten diese Worte klangvoll. Im Mittelpunkt standen dann die jungen Erwachsenen. Wenn ich mit diesen Worten nun diesen Artikel beginne, so sollen sie in diesem Fall aber auf unseren Verein, die Jugendweihe Westthüringen e.V., abzielen.
Ein kurzer Rückblick: Die letzten zwei Jahre waren, nicht nur für uns als Verein, sondern für so ziemlich jeden, prägend. Doch brachten sie neben dem Kummer auch viele Neuerungen und in erster Linie positive Veränderungen mit sich.
So feierten wir im Jahr 2019 zum letzten Mal als „Interessenvereinigung Jugendweihe Eisenach/Wartburgkreis e.V.“ die Jugendweihen in den namensgebenden Regionen. Nicht nur, weil dieser Name nicht mehr zeitgemäß war, sondern auch, weil es zu Umstrukturierungen im Verein kam, änderte er sich im Jahr 2020. Während uns einerseits die Corona-Pandemie zu einschneidenden Maßnahmen bei der Durchführung der Feierstunden gezwungen hatte, befand sich andererseits die organisatorische Struktur unseres Vereins im Wandel. Aus Alters- und Kapazitätsgründen gaben zwei benachbarte Regionalvereine ihre Tätigkeit auf und wir entschlossen uns dazu, in Absprache mit den betreffenden Regionalvereinen und dem Landesverband, deren Gebiete zu übernehmen. Zum Wartburgkreis kamen nun der Unstrut-Hainich-Kreis und zwei Orte im Landkreis Gotha, darunter die Kreisstadt selbst, hinzu. Wir standen vor einem Mammutprojekt: Unsere Teilnehmerzahl
schien sich zu verdoppeln, wodurch auch die Anzahl der jährlichen Feierstunden um ein Vielfaches ansteigen würde. Durch diese Umstrukturierungen beschlossen wir die Umbenennung unseres Vereins in „Jugendweihe Westthüringen e.V.“. Unter diesem Namen führen wir seither unsere Tätigkeiten aus.
In dieser Zeit, in der durch die Pandemie ohnehin schon alles komplizierter war, begannen wir damit, die organisatorischen Grundlagen für die Realisierung unserer Gebietserweiterung zu schaffen und entwickelten eine neue Struktur.
Nachdem die Jugendweihen in den vergangenen zwei Jahren durch die Pandemie beeinflusst wurden, standen sie in diesem Jahr wieder unter einem besseren Stern. Dies sorgte sowohl bei uns als auch bei den Familien für große Erleichterung. Endlich wieder unter Normalbedingungen und im Frühling statt im Herbst, starteten wir im April mit den ersten Feierlichkeiten zur Jugendweihe. Auf dem Plan standen 32 Feiern an 12 unterschiedlichen Feierorten mit über 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Seit unserer Vereinsgründung im Jahr 2000 waren dies die meisten Jugendweihen mit den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern in einem Jahr.
Dass es dabei ab und zu kleinere Hürden gab, die es zu überwinden galt, blieb nicht aus. Das Beste aus allem zu machen war unsere Devise; in glückliche Gesichter blicken zu können, das Ziel unserer Arbeit. Ich für meinen Teil, als Vorstandsmitglied des Vereins, kann sagen, dass wir dieses Ziel erreicht haben. Unzählige Eltern und Gäste drückten ihre Dankbarkeit aus und deren Jugendliche waren teilweise wohl so aufgeregt, dass es ihnen völlig die Sprache verschlagen hatte. Tränen und Emotionen waren Bestandteil einer jeden Feier. Dass wir für die jungen Erwachsenen diese Momente und Erinnerungen schaffen können, erfüllt uns als Vereinsmitglieder sehr. Für uns ist es keine Arbeit, für uns ist es Leidenschaft. Doch diese Leidenschaft kann nur gelebt werden, wenn man als Team zusammensteht.
Mir sei an dieser Stelle gestattet, unseren Mitarbeiterinnen, unserem Auszubildenden und unseren ehrenamtlichen Mitgliedern zu danken. Dem gesamten Team gebührt ein großer Dank für die großartige Vorbereitung, die reibungslose Zusammenarbeit, die unermüdliche Unterstützung und das liebevolle Miteinander. Gemeinsam haben wir die Hürden der letzten Jahre überwunden, die wichtigen Entscheidungen getragen und die Umstrukturierungen gemeistert – ein Hoch auf
uns!
Ich selbst durfte in diesem Jahr als Festredner agieren und bin dankbar, diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen. Jeder erfüllt unterschiedlichste Aufgaben und zeigt Engagement über viele Grenzen hinaus. Vielseitig und ambitioniert, so würde ich unsere Vereinsarbeit beschreiben.
Das Resümee: Alle Gäste konnten in diesem Jahr die Feierstunden zur Jugendweihe vollends genießen und werden die Jugendweihe als einen besonderen Festakt in Erinnerung behalten. Was in den vergangenen Jahren mit Distanz vollzogen werden musste, war in diesem Jahr endlich wieder von Herzlichkeit geprägt. „Man liebt das, wofür man sich müht, und müht sich für das, was man liebt.“ (Erich Fromm)
In diesem Sinne: Wir freuen uns schon jetzt auf das neue Jugendweihe-Jahr 2023!