Jugendweihe Thüringen e.V. Anna Grosch Dana Grosch Mascha Grosch
Published on
18. December 2023

Hello New York

„Ich war noch niemals auf Hawaii, ich war dafür schon in New York …“, trällerten einige unserer Jugendlichen auf dem Rückweg zum Flughafen. Fünf aufregende Tage in der Mega-City lagen hinter uns und nun kommt ein kurzes Update:

Foto: Dana Grosch

Tag 1 – Good Morning
06.00 Uhr in der Frühe: Dunkelheit umhüllt den Erfurter Bahnhofsvorplatz. Außer einer Kehrmaschine und erstem Vogelgezwitscher ist es ruhig an diesem Sonntagmorgen. Vorsichtig öffnen sich die Türen zur Bahnhofsvorhalle und uns schauen dutzende Augenpaare neugierig und voller Vorfreude an.

32 Jugendliche, die es kaum fassen können, endlich die Weltstadt New York live zu erleben, aber auch aufgeregte Eltern, zappelige Geschwister und bemutternde Großeltern die ihre pubertierenden Teenies kaum loslassen können und noch schnell ein paar gutgemeinte Ratschläge geben. Und so trafen an diesem Morgen Jugendliche aus ganz Thüringen auf uns, das Betreuerteam (Tobi, Mascha, Anni und Dana), um die spannende Reise gemeinsam anzutreten. Bevor es losgehen konnte, mussten wir erst einmal herausfinden, wer mitfährt und wer zum Verabschiedungskomitee gehörte.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde mit ersten Infos wurden die wichtigsten Dokumente abgefragt und eingesehen, damit die Einreise ohne Probleme klappen konnte. Alle Mitreisenden erhielten ein von Tobi erstelltes Umhängeschild „ID-Pack“ und so war die Jugendgruppe bestens für die bevorstehende Fahrt ausgerüstet. Der Guten-Morgen-Kaffee im ICE war einfach nur herrlich und zusammen mit dem überpünktlichen Zug der perfekte Start unserer Reise nach New York.

Da sich die Mehrheit der Jugendlichen noch etwas zaghaft kennenlernten, war die Zugfahrt entspannend und ruhig, nur das Betreuerteam schwatze munter miteinander.

Unser erster Flug führte uns von Frankfurt nach Paris. Reibungslos und voller Vorfreude auf New York schafften wir den Anschlussflug und waren sogar vollzählig, was zum Glück die gesamte Reise über so blieb. Den langen Flug nutzten alle für ein ausgiebiges Schläfchen, auch wenn das Filmprogramm sehr verlockend war. Dann war es endlich soweit: „Hello New York“.

Tag 2 – Welcome
9 Uhr morgens waren wir startklar für unseren aufregenden Abenteuer-Trip durch New York City und obwohl der Jetlag dem ein oder anderen von uns noch in den Knochen steckte, waren
alle voller Vorfreude.

Die Stadt begrüßte uns mit einem strahlend blauem Himmel und unglaublichen sommerlichen 26 Grad – ein perfekter Start in den Tag. Unsere Entdeckungsreise begann am Times Square. Dort standen wir fasziniert vor den riesigen leuchtenden LED-Bildschirmen und Reklametafeln, die uns umgaben. Es fühlte sich an, als wären wir in einer anderen Welt. Aber das war erst der Anfang.

Ein Doppeldeckerbus mit offenem Verdeck stand für uns bereit und nahm uns auf eine aufregende Fahrt durch die Stadt mit. Begleitet wurden wir von einem Tourguide, der uns mit spannenden Informationen und Quizfragen versorgte. Wir passierten weltberühmte Sehenswürdigkeiten wie das Empire State Building, den Washington Square Park und viele mehr. Während der Fahrt fiel uns am Supreme Court auf, dass zahlreiche Reporter und Kamerateams anwesend waren. Unser Tourguide, ein waschechter New Yorker, erklärte, dass Donald Trump gerade vor Gericht geladen war und es daher einen regelrechten Medienauflauf gab. Leider kam der ehemalige Präsident gerade nicht aus dem Gebäude, als wir kurz Halt machten… Schade, wir hätten gerne sein berühmtes Toupet aus der Nähe gesehen. Die aufregende Rundfahrt endete wieder am Times Square, wo wir Zeit hatten, den Block in kleinen Gruppen zu erkunden und uns zu stärken. Doch wir mussten feststellen, dass die Stadt der Träume nicht gerade traumhafte Preise hatte. Viele entschieden sich daher, ihr Geld stattdessen in Souvenirs und Bekleidung zu investieren und so kamen die Jugendlichen mit „I Love NY“ T-Shirts und Tüten von McDonald‘s zum Treffpunkt zurück. Zum Glück gibt es McDonald‘s überall auf der Welt.

Gemeinsam schlenderten wir weiter zum Central Park, einer der ikonischsten Orte in New York City. Gleich am Eingang fiel ein beeindruckendes Hotel auf, das Plaza Hotel, das durch Filme wie „Kevin allein in New York“ berühmt wurde.

Am Ende des Parks teilte sich die Gruppe, da einige von uns zu einem NFL-Spiel gingen, während die anderen die Zeit nutzten, um die Shopping Mall unsicher zu machen. Nach einem Tag voller Eindrücke und fast 25.000 Schritten kehrten wir alle erschöpft, aber glücklich, in unser Hotel zurück, wo wir nur noch ins Bett fielen.

Tag 3 – Promi-Talk
Nach einem einfachen aber leckeren Frühstück mit Bagels und Cornflakes (typisch amerikanisch natürlich) ging es aufregend weiter.

Was wäre New York ohne die Eiserne Lady mit dem hellen Licht in ihrer Hand, der weltbekannten Freiheitsstatue. Vorbei an dem Wahrzeichen ging es für uns auf der Staten Island Ferry von Manhatten nach Staten Island. Der Blick auf die Skyline von New York brachte alle zum Staunen.

Next Stop: Kulturelle Bildung. Nach der Schifffahrt besuchten wir das Museum der Indogenen Völker von Amerika und liefen anschließend weiter in Richtung Wallstreet und zum Ground Zero.

Nach einer leckeren Mittagspause fuhren wir in einer spektakulären Auffahrt im neuen World Trade Center hinauf in das Observatory. Dass nicht nur der atemberaubende Blick von oben über die Mega City das Highlight für alle werden sollte, hätte bis dato niemand geahnt. Aber in einer Weltstadt, wie New York, bleibt die Prominenz natürlich nicht aus. Leider haben wir weder Beyoncé noch Leonardo DiCaprio auf der Aussichtsplattform getroffen, aber man soll sich bekanntlich immer über die kleinen Dinge im Leben freuen. Kurz herrschte Verwirrung, als sich Jugendliche aus unserer Gruppe um einen etwas kleineren Mann scharrten, aber es war niemand anderes, als Oliver Pocher. Nach einer kurzen Aufklärung zur Jugendweihe durften die Jugendlichen noch allerhand Fotos gemeinsam mit ihm machen und Fragen stellen. Alle strahlten, wie Honigkuchenpferdchen und kamen aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus.

Nach diesem Erlebnis liefen wir beschwingt, zum krönenden Abschluss des Tages, über die Brooklyn Bridge und erlebten einen sagenhaften Sonnenuntergang – einer der schönsten Momente während der Fahrt.

Der Himmel brannte in orangen und roten Tönen, so dass die Jugendlichen geradezu ihre Handyspeicher mit Bildern und Videos sprengten.

Foto: Dana Grosch
Foto: Dana Grosch

Tag 4 – Free time
Empire State Building, 9/11 Museum, Ausstellungen im Moma oder Guggenheim, Rockefeller Center, Soho und und und… es gab einfach zu viele Möglichkeiten, um an dem Freizeittag alles erleben zu können. Eine gute Planung war das Wichtigste, um den ganzen Tag perfekt zu nutzen und New York auf eigene Faust zu entdecken. Am Abend erzählten die Jugendlichen, was sie alles unternommen hatten und oft fiel von den Zuhörenden der Satz: „Stimmt, dahin wollte ich auch noch.“ Was so viel bedeutet wie: Wir kommen wieder.

Tag 5 – Goodbye
I love NY – Hosen oder Shirts waren am Tag der Rückreise bei den Jugendlichen der absolute Renner. Die Souvenir Shops hatten mit unserer Gruppe ganz schön Kasse gemacht, da auch Tassen, Schlüsselanhänger und Kuschelkissen in Hülle und Fülle in die Koffer eingepackt wurden.

„Ich will nicht nach Hause, es war so toll“, sagte Stacy beim Abschied vor dem Hotel und schaute schmollend zum Betreuerteam. Wir versuchten, sie mit einem Lächeln und zuckersüßen amerikanischen Gummistangen zu trösten.

„Ich war noch niemals in – ähh – Hawaii…“, trällerte Paul dazwischen. „Können wir mit euch auch mal nach Hawaii?“
Das Betreuerteam schaute sich fragend an und Stacy lachte laut los: „Wir fliegen nach Hawaii.“ Warum eigentlich nicht? Unser Organisationstobi plant die gesamte Hawaii Reise, ein freiwilliges Betreuerteam steht schon bereit und gemeinsam mit Jugendlichen die Welt kennenlernen, ist immer lustig, spannend und jede Reise wert. Wir sollten unbedingt in der nächsten Vorstandssitzung vom Landesverband Thüringen mal darüber nachdenken.

Entspannt war die Rückreise leider nicht, da eine Teilnehmer*in erkrankt war und wir sogar einen Arzteinsatz im Flugzeug erleben mussten – aber das ist eine andere Geschichte, die wir bestimmt im nächsten Artikel erzählen werden.

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