Endlich war es wieder soweit, unsere Herbstferienreise nach London stand an. Und so konnten wir dieses Jahr mit über 50 Jugendlichen in die Weltmetropole reisen, um den „The spirit of LONDON“ live zu erleben.
Die erste Hürde „die Einreise“ nach England war nicht so einfach da mein Reisepass drohte, nicht pünktlich fertig zu werden. Mit jedem Tag wurde ich nervöser und nach ein paar Telefonaten mit dem zuständigen Bürgeramt, welches von chronischem Mitarbeiterschwund befallen war, hielt ich zum Glück pünktlich vor dem Abflug meinen Reisepass in den Händen.
Für mich war es das zweite Mal, dass ich mit dem Landesverband von Jugendweihe Thüringen nach London reiste, aber mit dem großen Unterschied, dass ich 2019 als Teilnehmerin und 2022 als Betreuerin dabei war. Vieles hat sich für mich dadurch verändert. Früher habe ich mich von der Gruppe treiben lassen und heute bin ich wichtiger Teil des Teams. Von Ersatzmutti bis Teilzeitkrankenschwester und dem Bewusstsein nun Verantwortung für Jugendliche zu tragen, dem Treffen von wichtigen Entscheidungen, das Einhalten von allen Absprachen…
Hinzu kommt, dass wir Betreuer:innen die Gruppe im Dauerschleifenmodus über die wichtigsten Dinge informierten, wie: Tickets nicht verlieren, auf Wertsachen aufpassen, Pünktlichkeit (ganz wichtig und wird gern überhört), Frühstück nicht vergessen, den Anschluss an die Gruppe nicht verlieren, Linksverkehr beachten und … Das Betreuer:innenleben ist halt nicht einfach (smile). Aber der Spaß im Team, neue Erfahrungen zu sammeln, interessante Leute kennenzulernen, sich weiterzuentwickeln sind dagegen unschlagbar und bleiben ein Leben lang wertvolle Andenken. Das heißt: Betreuer:in zu sein, ist eine Investition in Erinnerungen.
Außerdem ist jede Anstrengung mit einer Portion Gelassenheit und einem Lächeln fast immer lösbar. Obwohl das Lächeln schon schwerfällt, wenn nach der ersten U-Bahnfahrt in London prompt die Info von einer Teilnehmerin kommt: „Mein Ticket ist verschwunden!“ Oh nein und was nun? Zum Glück hatten wir noch ein Ersatzticket zufällig dabei.
Übrigens hatten wir dieses Jahr auch viel Glück mit Londoner Wetter. Statt dem berüchtigten Nebel und der unangenehmen Herbstkälte erwarteten uns 14 Grad und sogar Sonnenschein. Unglaublich! So machte unsere Sightseeingtour noch mehr Spaß und viele großartige Fotos entstanden von ganz alleine. Unser head of Supervisor, Tobi, lotste uns durch den Londoner Großstadtdschungel
zu den Höhepunkten der Stadt. Gemeinsam entdeckten wir zu Fuß, mit der U-Bahn, dem Bus und dem Schiff das interessante London mit seiner kulturellen
Vielfalt. Einer der Höhepunkte war zudem das Musical „König der Löwen“, von dem alle am Morgen danach noch schwärmten.
Trotz einiger Einkaufsjunkies (es waren nur die Mädchen shoppen) hatte beim Rückflug niemand Übergepäck. Dafür fehlt bei einem Teilnehmer kurz vor Abfahrt der Reisepass. Egal wo wir suchten, er war unauffindbar. Was jetzt? Tobi raufte sich die Haare und grübelte nach. Dennoch suchten alle fleißig weiter. Es blieb uns kein Ausweg, als die deutsche Botschaft anzurufen. Wir nahmen das Handy und dann, dann kam der erlösende Anruf. Der Reisepass wurde gefunden und wir waren einfach nur erleichtert. Ohne Aufregung geht es dann doch nicht, wenn auch am Ende der Reise. Dafür schliefen alle auf dem Heimweg im Flieger oder Zug und schwelgten in ihren Erinnerungen, dem Spirit of LONDON.